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Austropom: Zu Gast in Österreich
Ende Oktober veranstaltete der Naturpark Zirbitzkobel Grebenzen eine dreitägige Streuobsttagung. Thema war die „Zukunft des Streuobstes – the next generation“. Auch Sophia und Hannes von der Geschäftsstelle Hochstamm Deutschland e.V. nutzten die Chance, sich mit über 30 österreichischen Partnern auszutauschen und die deutsche Streuobstwelt vorzustellen.
Streuobst – vom Anbauer bis zum Politiker
Die Vorträge am Samstag beschäftigten sich u.a. mit der Sortenvielfalt und der Pflege von Streuobstbeständen. Lothar Wurm von der Bundesanstalt für Obstbau Klosterneuburg hinterfragt, wie Insekten und Biodiversität in Streuobstwiesen gefördert werden. In der Versuchsstation für Obstbau Haidegg untersucht Thomas Rühmer mit seinem Team, welche alte Apfelsorten sich aus sensorischen Gesichtspunkten wirklich für Most und Saft eignen. Das Thüringer Streuobsthandlungskonzept stellte Michael Grolm vor und verwies darauf, wie wichtig es ist die Politik für Streuobst zu begeistern. Er nimmt deswegen beispielsweise Politiker*innen nicht nur mit auf die Streuobstwiese, sondern stellt sie dort auch oben auf die Leiter - damit sie Streuobst hautnah erleben.
Streuobstäpfel als „Gesundheitserreger“
Gabriele Berg von der Technischen Universität Graz verblüffte mit ihren Forschungsergebnissen zum Apfelmikrobiom. Sie verglich konventionelle und ökologisch angebaute Äpfel auf ihr Innenleben und fand Erstaunliches heraus: Mit jedem Apfel nimmt der Verbraucher rund 100 Millionen Mikroorganismen auf. Was erstmal unbehaglich klingt, ist ein großer Pluspunkt des (Streuobst-)Apfels. Zwar ist die Menge bei Öko- bzw. Streuobstäpfeln und konventionellen Äpfeln gleich, die Zusammensetzung ist allerdings bei ersteren deutlich vielfältiger. Berg bezeichnete Streuobstäpfel als „Gesundheitserreger“, da sie positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Die größte Menge dieser guten Inhaltsstoffe enthält dabei nicht – wie bisher oft vermutet – die Schale, sondern das Fruchtfleisch. Auch die Kerne enthalten sie und können in normalen Mengen unbedenklich mitgegessen werden.
Speed Dating mit Projekten
Im Anschluss an die Vorträge stellten sich die zahlreichen Projekte und Initiativen vor. Von Tourismusverbänden über Baumwartvereinigungen bis hin zu Produktherstellern waren alle Aspekte des Streuobstes vertreten. Sophia und Hannes von Hochstamm Deutschland e.V. stellten beim Speed-Dating der Initiativen ihre aktuellen Projekte vor, u.a. den Aufbau des Streuobst-Markenzeichens.
Weitere Information und Links:
- Ein Tagungsband wird aktuell erstellt.
- Thüringer Streuobsthandlungskonzept (PDF)
- Versuchsstation Obst- und Weinbau Haidegg
- Naturpark Zirbitzkogel Gebenzen (2021)
- Apfelmikrobiom
Foto: Sophia Philipp und Hannes Bürckmann der Geschäftsstelle Hochstamm Deutschland e.V. stellen den österreichischen Partnern aktuelle Projekte vor.