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BÖL-Studie: Neue Strategien gegen Schädlinge im ökologischen Kernobstanbau
In einem fünfjährigen Verbundprojekt erarbeiteten Fachleute neue Strategien und Maßnahmen zur Regulierung verschiedener Schädlinge im ökologischen Kernobstbau. Damit gehören der Fruchtschalenwickler und die Pfennigminiermotte der Vergangenheit an. Effektive Maßnahmen für die Apfelsäge und die Rotbeinige Baumwanze zeigten keinen so großen Erfolg, hier tüfteln die Experten weiter an einer Lösung.
Erfolg bei der Bekämpfung der Pfennigminiermotte
Das Forschungsteam empfiehlt zur Behandlung der Pfennigminiermotte einen Wirkstoff aus dem Blütenextrakt des Neembaums – kurz: NeemAzal TS. Dabei hängt der Wirkerfolg der Maßnahme nicht nur vom Mittel selbst ab, sondern auch von der zeitlichen Anwendung der Spritzung. Eine hohe Wirksamkeit erzielt der Anwender, wenn er das Mittels kurz vor dem Schlupf der Larven einsetzt. Eine zweite Anwendung ist bei einem starken Befall sinnvoll, wenn der Schlupf der Larven der ersten Generation länger als 14 Tage dauert oder zwei Wochen nach der ersten Spritzung noch einmal eine sehr starke Schlupfperiode ansteht.
Sägewespe: Hier besteht weiterer Forschungsbedarf
Die Forschenden brachten zur Regulierung der Sägewespe verschiedene Nematodenarten aus. Bereits bei der Ausbringung stellten sie fest, dass diese Art der Bekämpfung der Sägewespe weniger praxistauglich ist. Sie benötigten große Wassermengen und der Wirkerfolg blieb aus. Das Forscherteam vermutet die ausbleibende Wirkung damit, dass die Wespen in den Versuchsjahren noch vor dem Absterben durch die Nematoden genügend Eier ablegten. Neue Ergebnisse zeigen also die nächsten Versuche.
Rotbeinige Baumwanze: Hier gibt es noch keine Lösung
Ein weiterer Schädling ist die rotbeinige Baumwanze, die bereits seit 2019 massive Schäden an den Früchten in der Bodenseeregion verursacht. Die Forschenden setzten bei diesem Schädling auch auf biologische Mittel, welche aber leider noch keine ausreichende Wirkung erzielten. Daher setzt das Forscherteam bei einem Folgeprojekt auf eine Wirkstoff-Mischung der biologischen Mittel, die die rotbeinige Baumwanze von den Früchten fernhalten soll. Eine weitere Lösung des Schädlings könnte auch der Einsatz von Eiparasitoide, einer Schlupfwespenart, sein.
Quelle:
Obst & Garten- Fachmagazin für das Obst- und Gartenland Baden-Württemberg (2023): Neue Strategien gegen Schädlinge im ökologischen Kernobstanbau https://www.obst-und-garten.de/neue-strategien-gegen-schaedlinge-im-oekologischen-kernobstanbau,QUlEPTczMTgxMjgmTUlEPTEwMDAx.html