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Cider global auf Wachstumskurs
Laut GlobalData wächst der Cider über die letzten fünf Jahre betrachtet weltweit stärker als alle anderen Segmente des Markts für alkoholische Getränke. Von diesem Aufstreben des Ciders profitiert auch die deutsche Apfel- und Fruchtweinbranche.
Globale Betrachtung des Trends
Der Markt ist in Großbritannien und Irland nach wie vor führend. Großbritannien liegt beim Absatzvolumen vorn, gefolgt von Südafrika, den USA und Australien. Demgegenüber sind neue Märkte in Ost- und Südeuropa die sogenannten Wachstumstreiber. Unter den Sorten behauptet sich an erster Stelle – mit 78 Prozent des globalen Absatzes – der Apfel-Cider. Doch auch aromatisierte, sogenannter „Flavoured Cider“ werden zunehmend beliebter, insbesondere Sorten aus Beerenfrüchten. In den vergangenen fünf Jahren gewannen sie um mehr als 12 Prozent und haben sich zum Impulsgeber etabliert. Der Cider konnte vom Craft-Trend profitieren und nutzt seine Chance als Naturprodukt. Bei Männern und Frauen ist das alkoholische Getränk gleichermaßen populär.
Auch in Deutschland ein Trend
Auch in der deutschen Apfel- und Fruchtweinherstellung ist und bleibt der Apfelwein das stärkste Branchenprodukt. Nach der eigenen Statistik des Verbands der deutschen Fruchtwein- und Fruchtschaumwein-Industrie (VdFw) stieg der Inlandsabsatz im Jahr 2019 auf 12,4 Mio. Liter (Vergleich 2018: 11 Mio. Liter). Das in Deutschland stärkste Branchenprodukt bleibt der Apfelwein. Die deutsche Apfel- und Fruchtweinbranche erzielte laut VdFw 2019 insgesamt einen Inlandsabsatz von über 100 Mio. Litern, der Umsatz lag bei 112 Mio. Euro. Der Inlandsabsatz erfasste Apfelwein, Fruchtwein, Cider und andere apfel- und fruchtweinbasierte Getränke.
Einsatz des VdFw: Regelung des Begriffs „Cider“
Der Begriff „Cider“ ist als Produktbezeichnung gesetzlich nicht geregelt und damit nicht eindeutig vom Apfelwein abgrenzbar. Folglich sind die Absatzzahlen zu Cider auf dem deutschen Markt nur schwer greifbar, so Klaus Heitlinger, Geschäftsführer des VdFw. International verstehe man unter Cider alkoholhaltige Getränke auf Apfelbasis. In Europa werden unter dem Begriff sehr unterschiedliche Getränke wahrgenommen und vermarktet. Während man unter dem Begriff in Großbritannien einen traditionell mit Kohlensäure versetzten und aus Wasser- und Zuckerzusatz hergestellten Apfelwein versteht, wird darunter in Deutschland – ohne rechtlich festgelegte Definition – ein apfelweinhaltiges Getränk verstanden. „Der VdFw sieht den Bedarf, das Verständnis des Begriffs Cider zu vereinheitlichen und Mindestanforderungen festzulegen und setzt sich dafür ein, eine Definition von Cider und dessen Herstellung in die Leitsätze für weinähnliche und schaumweinähnliche Getränke aufzunehmen, die auch den rechtlichen Rahmen für Apfelwein und Getränke auf Apfelweinbasis bilden“, so Heitlinger. Deshalb entwickelte der VdFw eine Cider-Definition, die sich am allgemeinen Marktverständnis orientiert. Demnach ist Cider immer ein Erzeugnis mehrheitlich bestehend aus Äpfeln. Das Produkt „Cider“ ist unter Verwendung von Zuckerarten, natürlichem Apfelaroma sowie höchstens 50 % Wasser hergestellt und hat einem Alkoholgehalt von 1,2 % vol bis max. 8.5 % vol sowie ggf. einen Überdruck an Kohlensäure.
Weitere Informationen:
Quellen:
confructa medien GmbH (2020): https://www.fluessiges-obst.de/2020/11/18/cider-weltweit-auf-wachstumskurs/
Verband der deutschen Fruchtwein- und Fruchtschaumwein-Industrie e. V. (2020): Pressemitteilung November 2020: https://www.fruchtwein.org/presse-201000000000000.html
Bild: Produktspektrum Apfelwein; Foto: VdFw