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Erste Strategie für hessische Streuobstwiesen
Umweltministerin Priska Hinz stellte Anfang Juni in Bad Soden die erste Streuobstwiesenstrategie des Landes Hessen vor.
Das will die Strategie erreichen
Ziel der Strategie ist natürlich die Sicherung und Pflege der Bestände sowie der Schutz der Biodiversität: Die Unterstützung bestehender Initiativen entwickelt die Kulturlandschaft Obstwiese weiter, Maßnahmen werden gebündelt und Lücken beim Schutz der Wiesen geschlossen. Dazu sind Anreize für die Pflege der Bäume und der Wiesen ebenso notwendig wie die Vermittlung von verlorengegangenem Wissen. Gleichzeitig sollen Anpassungsmöglichkeiten an die Klimakrise entwickelt werden.
Das sind Maßnahmen der Strategie
Eine Vielzahl von Maßnahmen soll den Zielen dienen. Für ihre Umsetzung stehen jährlich bis zu eine Mio. € Fördermittel bis zum Jahr 2025 zur Verfügung.
Erhalten - Mit dem Programm „Hotspot Streuobst“ sollen ausgewählte, landesweit bedeutsame Streuobstgebiete insbesondere für den Naturschutz weiterentwickelt und erhalten werden. Für die Betreuung der Gebiete werden geeignete Partner vor Ort personell unterstützt. Sie sollen die Pflege durch Umsetzung von Förderangeboten oder kooperative Ansätze ausweiten und neue Interessierte für die Streuobstnutzung gewinnen.
Abb.: Hotspots Hessen-001.jpg Abb. 1: Verbreitung der Streuobstbestände in Hessen (Quelle: HLNUG), Streuobstwiesenstrategie 2022, S. 11
Fördern - Interessierte erhalten Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten von der Anlage und Pflege über die Verwertung bis zur Vermarktung. Die Informationen richten sich an hauptamtliche Akteure in Behörden und Landschaftspflegeverbänden, an ehrenamtlich engagierte Personen in Vereinen und Verbänden sowie an Privatpersonen.
Beraten - Damit Streuobstwiesen zu einem optimalen Lebensraum für die verschiedensten Arten werden, braucht es fachkundiges Wissen: Im Auftrag der Vogelschutzwarte sind bereits jetzt Berater:innen unterwegs, um Behörden, Vereine, Verbände und Privatpersonen zur naturschutzfachlich richtigen Gestaltung von Streuobstwiesen zu beraten. Das Beratungsnetzwerk soll weiter ausgebaut werden. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen wird ebenfalls in die Umsetzung eingebunden.
Anpassen - Die Klimakrise bedroht zunehmend auch die Streuobstwiesen. Welche Folgen die Klimakrise für Streuobstwiesen hat und wie den Folgen begegnet werden kann, soll erforscht werden.
Dorthin wenden sich Interessenten
Zentraler Akteur ist in Kürze das neue landesweite Streuobstwiesenzentrum. Für die Gründung und Einrichtung erhält der Main-Taunus-Kreis zusätzlich eine Förderung in Höhe von rund 478.000 Euro. Es wird die Anlauf- und Vernetzungsstelle für Kommunen, Vereine, Verbände und Privatpersonen sein. Auch die Beratung über Fördermöglichkeiten rund um das Thema Streuobst wird dort gebündelt. Nach eigenen Angaben ist der Main-Taunus Naturlandschaft und Streuobst e.V. bereits in den Startlöchern.
Quellen und weitere Informationen:
- Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2022): Streuobststrategie
- Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2022): Pressemitteilung
Bild: Titelblatt Streuobstwiesenstrategie Hessen; Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz