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Erstes Zwischenergebnis der Umfrage zur Streuobst-Situation!
Wir verdeutlichen der UNESCO noch einmal, wie abwechslungsreich die Streuobstkultur in Deutschland ist. Deshalb erstellen wir zusätzlich zu dem bereits eingereichten, bundesweiten Antrag länderspezifische Ergänzungen für alle Bundesländer.
Laufende Erhebungen von Hochstamm Deutschland e.V.
Mit den Streuobst-Steckbriefen wollen wir ergänzend zum Kulturerbe-Antrag die Vielfältigkeit der Streuobstkultur für jedes einzelne Bundesland zeigen – anhand der regionstypischen Besonderheiten, Bräuche und Erzeugnisse. Auch "Streuobst-Hotspots" im ganzen Bundesgebiet arbeiten wir heraus.
Mit der Umfrage zur Streuobst-Situation erfassen wir zusätzlich die aktuelle Lage, in der sich Streuobst-Akteure und -bestände befinden. Wir ermitteln Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken für die Zukunft.
Erstes Zwischenergebnis der Umfrage zur Streuobst-Situation
An dieser Umfrage haben mittlerweile 39 Personen teilgenommen. Dabei handelt es sich überwiegend um Streuobstwiesenbesitzende und Bewirtschaftende. Unter Möglichkeit der Mehrfachbenennung zeigt sich, dass 14 Personen einer Streuobstinitiative angehören und 10 Personen außerdem in der Landwirtschaft tätig sind.
Stärken des Streuobstbaus
Alle Beteiligten sind sich einig, dass die größte Stärke des Streuobstanbaus die große ökologische Bedeutung für die Artenvielfalt ist. Auch die große Sortenvielfalt und der geschmackliche Mehrwert gegenüber Plantagenobst ist für über 80 % der Befragten eine große Stärke des Streuobstes. Ergänzend nannten die Teilnehmenden u. a. die ökologischen und regionalen Vorteile der Bewirtschaftung (z. B. keine Spritzmittel) und die niederschwellige finanzielle Eintrittsbarriere als Stärken.
Schwächen es Streuobstbaus
Fast 80 % der Befragten nehmen den niedrigen Mostobstpreis als Ruin des Streuobstmarktes und damit als größte Schwäche des Streuobstanbaus wahr, dicht gefolgt von der fehlenden Wertschöpfungskette bei der Streuobstvermarktung. Mit dem Aspekt fehlender öffentlicher Beratungsstellen als Schwäche stimmen nur knapp 26 % vollkommen überein. Die Befragten ergänzten als Schwächen u. a. die Interessenkonflikte unterschiedlicher Akteure, das fehlende Bewusstsein bei Verbraucher*innen als auch bei Bewirtschaftenden sowie die Verdrängung von Streuobstwiesen durch neue Baugebiete.
Chancen des Streuobstbaus
Als eindeutige Chance erkennen über 80 % der Befragten die Wichtigkeit alter Sorten für die zukünftige genetische Vielfalt und ihre wichtige Rolle in der Züchtung von resistenten Sorten. Wenige (unter 25 %) stimmen voll mit der Chance von Aufpreis-Modellen überein, sogar 19 % der Befragten stimmen damit nicht überein. U. a. wird das Potenzial bei Wildobstsorten und Urobsthecken, die Öffnung von Supermärkten und Discounter für den Verkauf von alten Sorten oder die Direktvermarktung von einzelnen Befragten genannt.
Risiken des Streuobstbaus
Das größte Risiko sehen die Befragten darin, dass andere Landnutzungsformen die heimischen Streuobstwiesen verdrängen. Das geringste Risiko wird darin gesehen, dass Streuobstwiesen in Zukunft nur noch aus Sicht des Naturschutzes eine Rolle spielen. Neben zahlreichen weiteren Risiken wurden in der Freitext-Angabe der zu starke Eingriff des Naturschutzes in die Bewirtschaftung, das fehlende Interesse bei jüngeren Generationen und die Konkurrenz durch Obst aus Osteuropa und Plantagen, v. a. im Bio-Bereich, genannt.
Was passiert mit den Zwischenergebnissen?
Wir werden nun alle Anmerkungen und Ergänzungen in die Abfrage mit aufnehmen, um so noch weitere Aspekte für den Streuobstbau abfragen zu können. Wir hoffen weiter auf rege Beteiligung und spannende Beiträge!