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Kennen Sie die hessische Apfelweinkultur?
Stefan Krämer aus Frankfurt am Main liebt Apfelwein. Der 59-jährige, der sich selbst als „Hobby-Apfelweinhistoriker“ bezeichnet, bewahrt die historische Apfelweinkultur seiner Heimat. „Viele Geschichten, vor allem aber viel altes Wissen, wurde nie aufgeschrieben und ist nur noch in den Köpfen der immer weniger werdenden Zeitzeugen gespeichert. Während des 2. Weltkrieges zerstörten Bomben in Frankfurt viele Privat- und Firmenarchive. „Ich will versuchen, zu retten, was noch zu retten ist“, so Krämer.
Von der Streuobstwiese ins Gerippte
In Krämers aktuellem Projekt „Von der Streuobstwiese ins Gerippte“ dreht sich alles um die handwerkliche Herstellung des Apfelweins. Dabei geht es ihm vor allem um die Hauskelterei zu Zeiten seiner Groß- und Urgroßeltern. Vom traditionellen Anbau der Äpfel auf den Streuobstwiesen über die Ernte und das Keltern bis hin zur Reifung und schließlich dem Genuss des ‚Neuen‘. Die handwerkliche Herstellung von Apfelwein zum Eigengebrauch war früher in den Apfelweinregionen weit verbreitet. Viele Selbstkelterer hatten ihre ganz eigenen Tricks und Kniffe, die sie von Generation zu Generation weitergaben. Wahrscheinlich gab und gibt es auch regionale Unterschiede, beispielsweise bei den Arbeitsweisen, den verwendeten Geräten oder Hilfsmitteln.
Frankfurt und Umgebung: Was wissen Sie über das regionale Streuobst und Apfelwein?
„Leider wird immer weniger selbst gekeltert. Damit droht dieses Wissen, dieser unglaublich wertvolle Erfahrungsschatz, für immer verloren zu gehen. Genau dieses Wissen möchte ich dokumentieren und erhalten. Dazu brauche ich Eure Unterstützung!“, so Krämer in einem Aufruf auf seiner Internetseite. Dort hat er auch einen Fragenkatalog zusammengestellt. Im Rahmen der Dokumentation transkribiert Krämer auch alte Dokumente und Bücher und wertet diese aus.
Großer Einsatz für Immaterielle Kulturerbe ‚Streuobst‘ und ‚Handwerkliche Apfelweinkultur‘
„Wer guten Apfelwein liebt, muss sich auch für den Erhalt der Streuobstwiesen einsetzen. Daher musste ich auch nicht lange überlegen, als ich gefragt wurde, ob ich mich als Botschafter für den Tag der Streuobstwiese einsetze. Die Obstwiesen- und Keltervereine leisten eine unschätzbar wertvolle Arbeit für die Natur und den Erhalt der Tradition. Nicht steht die handwerkliche Apfelweinkultur seit 2022 auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland. Auch wenn ich leider selbst nicht mehr keltere (in einer Großstadt eher schwierig), möchte ich mit meiner Arbeit zumindest einen kleinen Beitrag dazu leisten, diese Kultur zu erhalten. Daher freue ich mich über jeden netten Kontakt zu Apfelweinfreunden und Kelterern, die sich an meinem Projekt beteiligen möchten“, sagt Stefan Krämer und bietet seine Kontaktdaten an: gude@ebbelwoi-frankfurt.de / www.facebook.com/bembelfan
Weitere Informationen auf der Webseite:
Wir von Hochstamm Deutschland e.V. danken Stefan Krämer herzlichst für sein Engagement für die Apfelweinkultur und die Streuobstwiesen! Mit Herrn Krämer haben wir einen begeisterten, tatkräftigen und kommunikativen Botschafter für den Tag der Streuobstwiese gewonnen. Wir freuen uns auch, dass er sein wertvolles Projekt auf der Plattform von Hochstamm Deutschland e.V. vorzustellen.
Quelle: Textbausteine von Stefan Krämer (2023)
(Foto: Stefan Krämer)