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Obstbäume sprechen mit Grundschulkindern
So geht Digitalisierung auf der Streuobstwiese
In nordrhein-westfälische Bavenhausen „reden“ die Bäume auf der Streuobstwiese nun mit den Menschen. Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die die Wasserverfügbarkeit im Gehölz messen und zeigen, wann und wie viel Gießen erforderlich ist. So wissen die Grundschüler und Kita-Kinder sofort, wann Gießen angesagt ist.
Smarte Technologien auf Streuobstwiese in Bavenhausen
Seit 2019 gibt es die Streuobstwiese an der Straße Am Wasserwerk. 32 Bäume stehen dort. Die meisten sind Apfelbäume, hinzu kommen Birnen, Kirsch- und Zwetschgenbäume. In den vergangenen Sommern war es auch in Bavenhausen zu trocken – eine Folge des Klimawandels. Die Projektleiterin des Smart-City- Projekt „digital.interkommunal“ von Kalletal und Lemgo, Nicole Baeumer, erklärt wie das Startups Treesense sechs Bäume mit Sensoren und Schildern ausgestattete. Die Sensoren messen den elektrischen Widerstand im Holz. Daraus ergibt sich die Wasserverfügbarkeit. Über das Funknetz LoRaWAN, dass die Stadtwerke in Kalletal und Lemgo ausbauten, werden die Daten übertragen. Die gesammelten Daten landen auf dem Dashboard von Treesense (öffentlich zugängliches Beispiel hier). Auf ein weiteres detaillierteres Dashboard mit persönlichem Zugang und mehr Informationen greift der Streuobstbeauftragte Thomas Reuter zu. Ziel sei es, nur noch bedarfsgerecht und somit ressourcenschonend zu gießen. Dazu stellte er einen Wassercontainer an der Wiese auf. Die Feuerwehr füllt ihn bei Bedarf. Die Sensoren samt Installation und Betrieb sowie die QR-Code-Tafeln kosteten knapp 5000 Euro.
Technik, Kinder, Streuobstbau
Der ehrenamtliche Streuobstwiesenbeauftragte Thomas Reuter nutzt die digitalen Helfer um Kinder einzubeziehen. Die Kinder der Naturparkschule am Teimer bewässern die Bäume im Rahmen der „SmartCity“-AG. Die Grundschullehrerin Melanie Ebert hat die AG gegründet. Gemeinsam haben die Schüler dafür wichtige Informationen zu den Bäumen online recherchiert und in einer Art Steckbrief zusammengefasst. Es geht beispielsweise um die Herkunft, die Blüte- und Erntezeit, die Wuchshöhe und -breite und natürlich die Früchte. Dieses Wissen und die Fotos stellten sie auch auf die Webseite. Sie ist über die QR-Codes auf Tafeln an den Bäumen per Smartphone abrufbar– so wie bei den Digitalpfaden im Lemgoer Stadtwald und in Langenholzhausen. Einige der AG-Teilnehmer halfen bereits als Kindergartenkinder beim Pflanzen der Bäume geholfen. Die jetzigen Kindergartenkinder wiederum erstellten ein Video, dass den Apfelbaum in den vier Jahreszeiten zeigt.