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Oderdieck-Preis: Richard Dahlem rettet Obstsorten vor dem Verschwinden
Der Pomologen-Verein e.V., die Stadt Naumburg in Nordhessen, der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen und der Naturschutzbund Deutschland verleihen alljährlich den Oberdieck-Preis. So auch Mitte Mai 2024 auf der Frühjahrstagung. Der Preis geht an Richard Dahlem Pomologe und Sortenerhalter aus Trier. Er setzt sich für alte Obstsorten ein.
Mostbirnenspezialist erhält Getränkerohstoff
Der Oberdieck-Preis zeichnet Menschen aus, die die Vielfalt von Obstsorten in herausragender Weise bewahren. Richard Dahlem hat über mehr als 25 Jahre hinweg mit großem Engagement alte Obstsorten vor dem Verschwinden gerettet. Sein Hauptaugenmerk gilt dabei den in Luxemburg und im Moselgebiet verbreiteten Mostbirnen, die dort überall in der Landschaft stehen. Früher verwendeten die Menschen der Gegend die Birnen für den „Viets“. Dieser Birnenschaumwein, auch „Cidre“ oder im Englischen „Perry“ genannt, trinken die Einheimischen dort nur noch selten. Zahlreiche anwesende Pomologen und Pomologinnen verkosten bei der Frühjahrstagung das vergorene Getränk und waren begeistert.
Mostbirnenerhalt im Team
Richard Dahlem sorgt auch dafür, dass diese über sechzig Sorten Mostbirnensorten kartiert, beschrieben und in einer „Bongert“-Datenbank registriert und in Sortengärten erhalten bleiben. Er gibt Reiser an Interessenten weiter. durch seine Mitarbeit in der bundesweit tätigen „Pomologischen Kommission“ identifizierte er einige Sorten identifiziert und bekannt machte sie so bekannt. Diese durchdachte Konzeption und Methode, in Verbindung mit der guten Zusammenarbeit mit anderen Pomologen, würdigte Norbert Clement in seiner Laudatio. Darüber hinaus hat Richard Dahlem auch Steinobst, d.h. Kirschen und Pflaumensorten in der Region Trier/ Luxemburg erforscht, beschrieben und gesichert. Diese wertvolle Arbeit trägt auch nachhaltig Früchte, die sonst unwiederbringlich verloren gegangen wären.
Verfasser: Laudator Dr. Norbert Clement
Weitere Informationen:
Richtlinien zum Oberdieck-Preis und die früheren Preisträger