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Ökotest Apfelsaft-Test 2024: Streuobst nur in wenigen Säften
Ökotest untersuchte naturtrübe Apfelsäfte aus dem Supermarkt. Nur vier der Säfte enthalten ausschließlich Streuobst. Von den konventionellen Säften sind fast alle mit Pestiziden belastet.
Was wurde untersucht?
Ökotest untersuchte 32 naturtrübe Apfelsäfte aus Direktsaft, jeweils die Hälfte konventionell und biologisch hergestellt. Vier der getesteten Säfte enthielten ausschließlich Streuobstäpfel. Sie kosteten zwischen 99 Cent und knapp 4 Euro pro Liter. 23 sind in Getränkekartons verpackt (10 davon Bio-Säfte), sieben in Glas-Mehrweg, einer in Glas-Einweg und einer in PET-Einweg. Die Testerinnen und Tester ermittelten die Pestizidbelastung und weitere Qualitätsparameter, z.B. ob der Hersteller den Saft zu lange erhitzte. In den Blick nahmen sie auch, ob die Hersteller mit Selbstverständlichkeiten werben, welche Verpackungsart sie verwendeten, Klimazeichen und die Nährwerttabelle.
Fast alle konventionellen Apfelsäfte belastet
Der Test wies in 14 von 16 konventionellen Apfelsäften Rückstände von zwei bis sechs verschiedenen Pestiziden nach. Besonders kritisch fallen drei Säfte auf: Beckers Bester Naturtrüber Apfel, Paradiso Apfel naturtrüb und Rewe Beste Wahl Direktsaft Apfel naturtrüb. Sie alle enthalten kritische Werte des Insektizids Acetamiprid. Acetamiprid gehört zu den Neonicotinoiden, die das Nervensystem von Bienen schädigen und deren Orientierungssinn beeinträchtigen. Diese Pestizidrückstände machen diese Säfte aus Umweltschutz- und Gesundheitsgründen problematisch.
Anbau und Herkunft der Äpfel
Die meisten Äpfel für die Produktion der untersuchten Säfte stammen aus Plantagen. Knapp die Hälfte der Safthersteller der getesteten Säfte greifen auf Äpfel aus anderen europäischen Ländern zurück – vor allem aus Polen, Ungarn und Italien. Besonders negativ fallen die konventionellen Säfte von Kaufland, Norma und Pfanner auf, die Äpfel aus zehn verschiedenen Ländern verwenden. Auch über 30 Prozent der getesteten Bio-Säfte enthalten auch Äpfel aus dem europäischen Ausland. Besonders gefragt sind Sorten wie Elstar, Gala, Topaz und Golden Delicious. Häufig mischen Hersteller verschiedene Sorten, was die Herkunft und Zusammensetzung des Saftes weniger transparent macht.
Zwanzig Hersteller im Test gaben an, dass ihre Produkte auch Äpfel von Streuobstwiesen enthalten, allerdings nur zu bestimmten Teilen. Lediglich vier Säfte bestehen ausschließlich aus Streuobst – alle vier biozertifiziert.
Wie schneiden die getesteten Streuobstsäfte ab?
Die Testerinnen und Tester untersuchten vier Säfte, die ausschließlich Streuobst enthalten: K-Bio Apfelsaft mit Streuobstäpfeln (Kaufland, Voelkel), Alnatura Apfelsaft naturtrüb, Bioladen Apfelsaft naturtrüb (Weiling), Rabenhorst Streuobst-Apfel naturtrüb (Haus Rabenhorst). Die ersten drei schnitten „sehr gut“ ab, der Rabenhorst Saft wies Mängel auf, wegen Werbung für Selbstverständlichkeiten („Gemäß Gesetz ohne Zusatz von Zucker“) und umweltschädlichen Stoffen in den Deckeln der Flaschen.
Quelle
Ökotest (2024): Leicht getrübter Genuss. Test naturtrüber Apfelsaft. In: Ökotest Magazin 10 (2024). 38-43.
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