Was gibts Neues?

Die Ernte ist im vollen Gang. Noch wissen wir nicht, wie viel Streuobst am Ende der Saison in der Kelter, dem Lager oder auf dem Tisch landet. Streuobst-News blickt auf die Prognose des Verbands der Deutschen Fruchtsaftindustrie (VdF).

Schätzung der Gesamternte im Juli

Ende Juli geben die ca. 45 Ehrenamtlichen Streuobsternteschätzerinnen und -schätzer des VdF bekannt, mit welcher Streuobsternte sie 2024 rechnen. Über ganz Deutschland verteilt ermitteln sie in einem speziellen Bewertungsverfahren, welche Ernte die Streuobstwelt erwartet. In diesem Jahr ist es eine durchschnittliche Ernte von ca. 500.000 Tonnen (zum ausführlichen Artikel).

Wie sieht es in den Regionen aus?

Während in den östlichen Bundesländern und im Norden Deutschlands die Ernteerwartung aufgrund von Spätfrösten und anderen klimatischen Bedingungen durchweg geringer ausfällt als in den Vorjahren, zeigt sich im Hauptanbaugebiet Baden-Württemberg ein gemischtes Bild: Im Bereich Bodensee-Oberschwaben und im Raum Stuttgart sieht die Ernteprognose gut aus. In den restlichen Landesteilen zeichnet sich eine eher schwächere Ernte ab. In weiten Teilen Bayerns ist wieder mit einer guten Ernte zu rechnen.

Unterschiede bei den Erntemengen

Im Frühjahr 2024 berichteten die Streuobst-News über die sehr frühe Obstblüte in Deutschland (zum Artikel). Durch die frühe Blüte und einsetzenden Spätfrost sind einige Gebiete teils von komplettem Ernteausfall betroffen. Das trifft sowohl größere zusammenhängende Regionen, aber auch lokal teils nur einzelne Ortschaften oder Flächen, die in Kältezonen liegen. Auch die Regionaldaten des VdF machen das deutlich. So ist beispielsweise in der Region Ostdeutschland die Ernte geringer als in den vorherigen Jahren. Aber auch innerhalb dieser Region gibt es große Unterschiede: vom kompletten Ernteausfall bis zur durchschnittlichen Ernte.

Wie funktioniert die Ernteschätzung?

Das Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee entwickelt die sogenannte Kelterapfel-Behangdichtenschätzung. Mit ihr können die Anwenderinnen und Anwender niedrigstämmige, aber auch großkronige Bäume auf ihren Ertrag abschätzen, ohne dafür eine Leiter zu benötigen. Mit einem Papp- oder Holzfensterchen nehmen die messenden Personen einen Ausschnitt ins Visier und zählen dort die Äpfel. Da die Äpfel ungleichmäßig im Baum verteilt hängen, nehmen die Schätzerinnen und Schätzer fünf verschiedene Ausschnitte und bilden einen Durchschnitt. Per Hochrechnung ermittelt im Fall der Streuobstschätzung der VdF eine annähernd präzise Aussage über die Ernteerwartung in Deutschland. 45 ehrenamtliche Personen melden ihre Daten an den VdF.

Quellen

• Verband der Deutschen Fruchtsaftindustrie (VdF) (07.2024): Fruchtsaftverband prognostiziert durchschnittliche Streuobsternte von 500.000 Tonnen für 2024. Pressinformation. Hier gehts zur Pressemitteilung
• Verband der Deutschen Fruchtsaftindustrie (VdF) (07.2024): Behangdichten und Produktion von Äpfeln im Streuobstanbau der Bundesrepublik Deutschland, 2013 – 2024