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Schnittgutverbrennung fördert Schmetterlinge
Ein hessisches Forschungsprojekt zeigt, dass die regelmäßige Verbrennung von Schnittgut Lebensräume für Tagfalter und gefährdete Arten bietet.
Ähnlich wie bei Streuobstflächen müssen Naturschutzflächen mit Kalkmagerrasen regelmäßig gepflegt werden. Dazu gehört es, dass Naturschützer die bestehenden Gehölze zurückschneiden. Oft verbrennen sie das aufgeschichtete Schnittgut an Ort und Stelle. Zurück bleiben Brandstellen. Ein Forschungsteam der Uni Kassel hat nun in einer Studie untersucht, wie sich die diese verbrannten Stellen auf die Artenvielfalt auswirken. Das Ergebnis: positiv.
Warum sind die Brandstellen wertvoll?
Die verbrannten Stellen bilden auf den Kalkmagerrasen Mikrohabitate, die sich teilweise deutlich von ihrer Umgebung unterscheiden. Viele Insektenarten, z.B. Tagfalter sind auf Störstellen. Sie lieben die warmen, offenen Stellen. Dort wachsen nach und nach Nektarpflanzen heran, die die Tagfalter gerne anfliegen. Ein Nachweis der positiven Wirkung von Schnittgutverbrennung auf die Artenvielfalt dort, ist noch nachzuweisen. Die Ergebnisse aus diesem Projekt sind aber vielversprechend.
Fazit des Forschungsprojekts
Das Verbrennen von Schnittgut wirkt sich positiv auf die Insektenvielfalt aus. Darüber hinaus ist diese Maßnahme kostengünstig. Die bewirtschaftenden Personen bestimmen außerdem den Ort des Verbrennens selbst, sodass er an günstigen Stellen liegt. Aus Sicht der Forscherinnen und Forscher schaffen die Pflegerinnen und Pfleger damit wichtige Lebensräume, während sie gleichzeitig kostengünstig das Schnittgut verarbeiten. Das Projekt selbst umfasste keine Streuobstwiesen direkt auf der Fläche.
Weitere Informationen
Rosenthal, G.; Louven, L. (2024): Bieten Brandstellen aus der Verbrennung von Gehölzrückschnitt in Naturschutzgebieten Habitate für Schmetterlinge der Kalktrockenrasen (Bra Nat). Abschlussbericht. Universität Kassel. Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung.