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Streuobstpreis 21: Die 5 Preisträger aus Baden-Württemberg
Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) vergibt den Streuobstpreis Baden-Württemberg alle zwei Jahre an Bürgerinnen und Bürgern, die vorbildliche Projekte im Bereich Streuobst umsetzen. Der Streuobstpreis ist in der Regel mit je 1.000 Euro dotiert. Der Wettbewerb steht unter wechselnden Mottos und regt so unterschiedliche Akteure zur Teilnahme an.
In diesem Jahr lautete das Motto „SortenReich Streuobstwiese - Wir fördern Vielfalt”. Insgesamt 80 Bewerbungen von Privatpersonen, Bildungseinrichtungen, landwirtschaftlichen Betrieben, Vereinen oder Kommunen aus ganz Baden-Württemberg sind beim MLR eingegangen. Eine Fachjury bewertete unter anderem die Konzepte zur Sortenauswahl, zur Pflege der Jungbäume sowie zur Verwertung des Obstes. Statt den üblichen drei Preisträgergruppen wählte die Jury im Rahmen des Streuobstpreises 2021 die folgenden fünf Preisträgergruppen (Link) aus:
Gasthof-Restaurant-Brennerei Kottmann (Landkreis)
August Kottmann ist ein authentischer Botschafter für Sorten und Streuobst mit langjährigem Engagement zum Erhalt und zur Verwertung von Sorten. Er gibt Reiser ab und stellt qualitativ hochwertige Streuobstprodukte her. Kottmann ist breit vernetzt und setzt viel Engagement in die Inwertsetzung von Streuobstwiesen und in die Vermittlung und Weiterbildung von Sortenwissen.
Fachvereinigung Obstbau Landkreis Reutlingen e.V. (Landkreis Reutlingen)
Der Verein führt sein Projekt zur Sortenrettung bewährter Lokalsorten im Landkreis Reutlingen mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit und Praxisbezug durch. Er bindet Bürgerinnen und Bürger bei der Sortenkartierung ein, hat einen Reisergarten angelegt und Sortenpatenschaften aufgebaut. Der Verein agiert sehr vernetzt und legt den Schwerpunkt auf die Erhaltung von Lokalsorten, zu denen er viel Detailwissen sammelt und aufbereitet, zum Beispiel in einer sehr ansprechenden Broschüre mit Projektergebnissen und zur Vermittlung von Sortenwissen.
BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben
Der BUND engagiert sich im Anbau und der innovativen Inwertsetzung der Walnuss. Das sehr innovative Projekt hebt sich durch den Schwerpunkt auf die Walnuss von anderen Wettbewerbsbeiträgen ab. Der BUND befasst sich mit einem oft unterbelichteten Aspekt der Streuobstwiesen. Hier werden viele neuartige Ansätze zur Verwertung der Walnuss mit all ihren Bestandteilen entwickelt, die Sortenerfassung vorangetrieben und eine sehr gute Zusammenarbeit mit anderen Institutionen praktiziert.
Reyerhof (Stadt Stuttgart)
Der Demeterhof in Stuttgart-Möhringen verfolgt mit seinem Betriebskonzept einen ganzheitlichen Ansatz nach den Prinzipien des biologisch-dynamischen Landbaus und dem Ziel des Erhalts von Arten und Lebensräumen. Der Hof bewirtschaftet eine umfangreiche und naturschutzfachlich wertvolle Streuobstanlage mit 900 Bäumen und zahlreichen Sorten und nimmt viele verwahrloste Streuobstwiesen wieder in Pflege. Eine Besonderheit des Betriebs sind die Verwertungsstrukturen: mit der Beteiligung an der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) Stuttgart erfolgt eine regionale Lebensmittelversorgung der Mitglieder auch mit heimischem Obst der Streuobstwiesen.
Urs Renninger Naturcidre (Landkreis Ludwigsburg)
Der Gründer von „Naturcidre” überzeugte die Jury durch seine sehr innovative und überdurchschnittlich engagierte Einzelinitiative. Mit Sortentestung, Sortenerhaltung und Veredelung als Cidre nach französischem Vorbild, setzt Urs Renninger wichtige Akzente. Er hat eine eigene Baumschule mit Apfel- und Birnensorten, engagiert sich für Neupflanzungen und ist ausgesprochen experimentierfreudig, was zum Beispiel die von ihm genutzten Sorten und Unterlagen betrifft. Der gut vernetzte Cidreproduzent hat konkrete Ideen zur Weiterentwicklung von Produkten und zur Verwirklichung von Zukunftsvisionen.
Wir von Hochstamm Deutschland e.V. gratulieren den Preisträgern alias Streuobstheldinnen und -helden und bedanken uns für ihre Mühen in Sachen Streuobst!
Quelle:
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) (25.05.2022): https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/streuobstpreis-fuer-erhalt-der-genetischen-vielfalt-der-streuobstbestaende-1/
Foto: picture-alliance/ dpa | Rolf Schultes
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