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Streuobstwiesen und Hecken: Stiftung fördert ein perfektes Duo
Im Oktober vergangenen Jahres nahm die niedersächsische Naturschutzstiftung Heidekreis die Arbeit an den beiden LEADER-geförderten Projekten „Biotopverbundsysteme Streuobstlandschaften“ und „Streuobst-Kulturlandschaft-Aller-Leine-Tal“ auf. Beide Projekte widmen sich der Aufgabe, die Artenvielfalt durch die Pflege, Neuanlage und Instandsetzung von historischen Kulturlandschaften und bedrohten Biotopen zu stärken. Um diese Aufgabe zu erfüllen, muss den Streuobstwiesenbesitzern und Produzenten der Region mehr Gewicht verliehen und Interessen gebündelt werden.
Dringlichkeit der Projekte
Deutschland leidet, wie viele Nachbarländer auch, unter einem teils enormen Insektenschwund. Dies wirkt sich nicht nur auf die auf Insekten angewiesene Tierarten aus. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist die Förderung von „alten“ Streuobstwiesen, artenreichem Grünland und Feldhecken eine notwendige Maßnahme, um diesem Trend entgegen zu steuern. Gleichzeitig tragen Neuanlagen zusätzlich zur Wiederausbreitung vieler früher häufig anzutreffender Pflanzenarten bei und leisten einen Beitrag zum Erhalt genetischer Vielfalt.
Potenzial von Streuobst & Hecken
Insbesondere die Bedeutung von Feldhecken wird oft unterschätzt. Eine vielschichtig aufgebaute Hecke bietet Lebensraum für eine große Zahl von Tieren. Naturnahe Hecken übernehmen hinsichtlich der Vogelwelt ähnliche Funktionen wie Waldränder, so dass es nicht verwunderlich ist, dass viele Vogelarten in beiden Gehölzstrukturen auftreten. Im Kontakt mit intensiver genutzten landwirtschaftlichen Flächen, vor allem Äckern, stellen solche Saumstrukturen wichtige Rückzugs- und Nahrungsbiotope für die Tierwelt dar. Linienhafte, naturnahe Heckenstrukturen erfüllen neben der Lebensraumfunktion für Vögel, Amphibien, Reptilien auch Funktionen des Biotopverbundes. So stellen solche Landschaftsbestandteile häufig Leitlinien dar. Kleinsäuger und Insekten nutzen diese Rückzugsräume bei Wanderung, Ausbreitung oder Nahrungssuche. Im Biotopverbund verstärken Feldhecken – über den räumlichen Kontakt zum Beispiel zu Streuobstwiesen, artenreichem Grünland oder Wäldern – die wertvolle ökologische Wirkung.
Förderung und Schwerpunkte
Die beiden Projekte haben eine Laufzeit von zwei Jahren. Beim LEADER-Kooperationsprojekt „Biotopverbundsysteme Streuobstlandschaften“ stehen der Stiftung 132.000 Euro Eigenmittel und zusätzlich noch eine Fördersumme von 198.000 Euro von den LEADER-Regionen Vogelpark-Region, der Naturparkregion Lüneburger Heide und dem Aller-Leine-Tal zur Verfügung. Zusätzlich startet im Aller-Leine-Tal noch das Projekt „Streuobst-Kulturlandschaft-Aller-Leine-Tal“, welches in den anderen Regionen bereits durchgeführt wurde. Hierbei stellt die Naturschutzstiftung Heidekreis 10.000 Euro aus Eigenmitteln zur Verfügung, noch einmal die gleiche Summe erhält sie im Rahmen der LEADER-Förderung durch die Aller-Leine-Tal Region.
Weitere Schwerpunkte beider Projekte sind Umweltbildungsmaßnahmen in Form von Lehrpfaden, Infotafeln und Programmen für Schulen oder Kitas. Die Vernetzung regionaler Akteure, Informationsvermittlung, Öffentlichkeitsarbeit und die Förderung von Vermarktungsmöglichkeiten wie z. B. die Initiierung einer Vermarktungsstudie oder die Organisation von Obstpatenschaften ergänzen das Aufgabenfeld.
Bei Interesse an Fördermöglichkeiten oder allen weiteren Fragen zu den aktuellen Projekten melden Sie sich gerne bei Herrn Mirco Johannes von der Naturschutzstiftung Heidekreis unter johannes@naturschutzstiftung-heidekreis.de oder der 05191 970875.
Kontakt:
Naturschutzstiftung Heidekreis
Sitz: Harburger Straße 2, 29614 Soltau
Geschäftsführung: Dr. Hans-Georg Wagner
Tel.: 05191 970 607
Fax: 05191 970 900 607
E-Mail: info@naturschutzstiftung-heidekreis.de
Quellen:
Pressemitteilung Naturschutzstiftung Heidekreis vom 21.11.2020
Informationen durch Mirco Johannes (Naturschutzstiftung Heidekreis, Projektleitung "Biotopverbundsysteme Streuobstlandschaften" & "Streuobst-Kulturlandschaft-Aller-Leine-Tal")
Bild: Naturschutzstiftung Heidekreis