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Studie zum Klimawandel:
Wärmere Winter erhöhen Risiko für Frostschäden im deutschen Apfelanbau
Ein Forscherteam der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und Climate Analytics hat nachgewiesen, dass der Klimawandel die Vegetationsperioden im deutschen Apfelanbau mit unerwarteten Folgen beeinflusst. Es ist vermehrt mit Frostschäden zu rechnen.
„Bereits heute lässt sich beobachten, dass Apfelbäume oftmals früher blühen als noch vor zwanzig Jahren. Dadurch kann es häufiger zu Frostschäden nach der Blüte kommen, obwohl die Anzahl an Frosttagen mit der globalen Erwärmung insgesamt abnimmt“, erklärt der Hauptautor der Studie Peter Pfleiderer.
Die Studie zeigt das Ergebnis, dass sowohl im Norden als auch im Süden Deutschlands bei anhaltendem Klimawandel sich die Wahrscheinlichkeit für Frostschäden signifikant erhöht, während für Mitteldeutschland keine eindeutige Tendenz erkennbar ist. Die Anbaugebiete am Bodensee und im Alten Land werden vermutlich besonders betroffen sein.
„Die Wahrscheinlichkeit für Jahre mit Frostschäden ist in Norddeutschland in einer 2-Grad-Welt rund acht Prozent höher als unter der aktuellen Erderwärmung“, erklärt Klimaphysiker Pfleiderer, Doktorand am Integrativen Forschungsinstitut zu Transformationen von Mensch-Umwelt-Systemen (IRI THESys) an der HU und gleichzeitig bei Climate Analytics Berlin tätig.
Frostschäden sind aber nicht das einzige Risiko für zukünftige Apfelernten: Ein Mangel an kühlen Wintertagen könnte dazu führen, dass die Blüte in bestimmten Regionen gar nicht erst einsetzt. Die Studie zeigt, dass die Erreichung der Pariser Klimaziele und eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf ein sicheres Maß notwendig für die Zukunft des Apfelanbaus, zumindest mit traditionellen Sorten in Teilen Deutschlands, ist.
Erfahren Sie mehr: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10584-019-02570-y
Quelle:
Humboldt-Universität zu Berlin (Hrsg.) (2019): https://www.hu-berlin.de/de/pr/nachrichten/november-2019/nr-191121