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Was macht Miraculix im Mostviertel?
Wir befinden uns im Jahre 2020. Ganz Streuobst-Deutschland ist von der Mistel bedroht. Ganz Deutschland? Nein! Ein von engagierten Streuobstlern bevölkertes Viertel hört nicht auf, dem Schmarotzer Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Streuobstbewirtschafter, die gegen den Rückgang der Streuobstwiesen kämpfen.
Streuobst im Schwäbischen Mostviertel
Zusammen gegen Misteln und für die heimischen Streuobstwiesen: So lässt sich das Ziel von fünf Kommunen im Rems-Murr-Kreis kurz zusammenfassen. Letzterer weist – laut der Streuobsterhebung der Universität Hohenheim – die zweithöchste Streuobst-Baumdichte Baden-Württembergs auf: 6,6 Bäume je Hektar Landwirtschaftsfläche. Damit prägt der Streuobstanbau das Viertel und ist doch bedroht: Eine starke Industrie drängt ins Umland der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Außerdem kämpfen Streuobstwiesenbesitzer mit der Mistel. Der Halbschmarotzer ist im Backnanger Land auf dem Vormarsch. Die feinen Wurzeln zweigen Nährstoffe und Wasser des Wirtbaums ab, dieser vertrocknet.
Entwicklungskonzept als Chance
Schwerpunkt des im Juli bewilligten Entwicklungskonzepts „Miraculix“ ist der Streuobstanbau. Ein ILEK (Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept) bündelt gemeindeübergreifend Potenziale der teilnehmenden Kommunen und legt gemeinsame Strategien für die zukünftige Zusammenarbeit fest. Das Land Baden-Württemberg fördert die Konzepterstellung mit einer Summe von 17.500 Euro. Das Konzept wird durch ein externes Beratungsbüro in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren erstellt. Es bestehen bereits erste Ideen, die über die Bekämpfung der Mistel hinausgehen. So bezieht das ILEK ebenfalls Wertschöpfungsketten mit ein und bezieht sich auf Themen über die Vermarktung von Streuobstprodukten bis hin zu Marketing und Tourismus.
Streuobstverein initiiert Schutz der Wiesen
Die Streuobstwiesen beschäftigen das Mostviertel schon seit Jahren. So gründete 2015 eine große Zahl an regionalen Akteuren den Verein „Schwäbisches Mostviertel e.V.“. Neben den Kommunen engagieren sich zahlreiche Vereine, Initiativen und Betriebe, u.a. aus Naturschutz, Obstbau, Produktion und Tourismus. Alle Akteure verbindet die Liebe zum Kulturgut Streuobstwiese, die sie mit vielfältigen Aktionen bewahren. Für Gäste richtete der Verein beispielsweise den Wanderweg „s´Äpple“ ein. Die Rundtour verbindet die regionalen Kommunen. Entlang des Weges lernen Besucher den Lebensraum Streuobstwiese kennen. Lokale Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten sind ausgeschildert. Ausgebildete Streuobstpädagogen und Naturparkführer bieten darüber hinaus Führungen an. 2016 führte der Verein das erste Mostviertel-Produkt „Butzele“ ein – der Kräuter-Apfelcocktail enthält Obst aus den Mostviertler´ Streuobstwiesen und wird von einem regionalen Fruchtsafthersteller produziert.
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